Kommunikation ausweiten - ein Beispiel

In einer Schule soll eine Schulkonzept entwickelt werden. Hierfür engagieren sich besonders eine Gruppe jüngerer Lehrer. Dieser steht eine Gruppe vorwiegend älterer Lehrerinnen und Lehrer gegenüber, an die schon viele Veränderungswünsche herangetragen wurden.

Beide Gruppen sitzen schon seit längerem in den Pausen zusammen und tauschen neben Unterrichtsmaterialien besonders Meinungen und Gerüchte über die andere Gruppe miteinander aus. Sie tratschen. Dies ist zunächst Psychohygiene.

Doch dann entsteht das Gerücht, dass die jüngeren Lehrer die Mitglieder der Gruppe der älteren Lehrer in der Ausarbeitung des Schulkonzeptes ausbooten wollen.

Dieses Gerücht bildet nun das Zentrum der Aufmerksamkeit. Die "jüngeren Kollegen" werden von den "älteren" geschnitten ohne die Ursachen hierfür offen zulegen. Insgeheim werden Schuldzuweisungen abgegeben.

Analyse:

Aufgrund der geschlossenen Kommunikationskreise im Kollegium werden Gerüchte nicht auf ihre Wahrheit hin überprüft. Hierzu wären klärende Gespräche zwischen den Gruppen und im Kollegium insgesamt erforderlich.

Diese Klärung wird nicht herbeigeführt. Die Schulleitung greift ebenfalls nicht ein. Sie wird auch von den anderen Kollegen nicht einbezogen.

Die Gespräche über das Gerücht nehmen viel Energie ein, die für den Unterricht oder zur Klärung dann nicht zur Verfügung steht.

Kundennutzen:

Die Schulleitung wird über das Gerücht in Kenntnis gesetzt und um Klärung gebeten.

Im Kollegium wird über die Vor- und Nachteile von abgegrenzten Gesprächskreisen diskutiert.

Dies führt zu Absprachen über Maßnahmen zur Wiederherstellung der gegenseitigen Verständigung.

Der Informationsaustausch und die Verständigung zwischen den Gruppen wird verbessert.

Die Energie kann wieder für den Unterricht verwendet werden.

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